Darstellung: Geschichte Online-Marketing und Web
Die Geschichte des digitalen Marketings ist relativ kurz, aber voller entscheidender Wendungen und spannender Entwicklungen.

Wie sich das digitale Marketing im Laufe der Zeit entwickelt hat

Digitales Marketing (Online-Marketing) steht für die Vermarktung von Produkten und Dienstleistungen mittels digitaler Medien und Technologien. Der Begriff „digitales Marketing“ entstand Ende der 90er Jahre und wird heute vor allem als Synonym für Onlinewerbung und Online-Marketing verwendet. Digitales Marketing begann im Web als Kanal für Werbung durch das Internet. In den folgenden Jahren änderte sich der Fokus und das Digitale Marketing hatte nicht mehr ausschließlich Werbung zum Ziel. Digitales Marketing wird zu einer allgemeineren Idee, die sich auf die Benutzererfahrung in seiner Beziehung zur Marke konzentriert.

Digitale Marketingmethoden und Begriffe aus dem Onlinemarketing sind: Suchmaschinenoptimierung (SEO), Suchmaschinenmarketing (SEM), Content Marketing, Influencer Marketing, Content Automation, Marketing Kampagnen, datengetriebenes Marketing, Big-Data, Marketing Automation, Ecommerce Marketing, Social Media Marketing, E-Mailmarketing, Newsletter, Funnelsysteme, Displaywerbung, E-Bücher, App-Marketing, Gaming und Gamification, CRM, ERP, uvm.

All diese Begriffe durchliefen einen Wandel und befinden sich in ständiger Bewegung.

Geschichte des digitalen Marketings

Die Geschichte des digitalen Marketing ist zwar relativ kurz, aber voller entscheidender Wendungen und bahnbrechender Entwicklungen, die Möglichkeiten und Grenzen immer wieder neu definiert haben.

Das World Wide Web

Am 6. August 1991 ging die erste Website online. Tim Berners-Lee erfand das WorldWideWeb (www) 1989 bei seinen Arbeiten am CERN. Mit der Veröffentlichung der ersten Website, einem Webbrowser, der dafür nötigen Webserver-Software und der dafür entwickelten Protokolle wurden digitale Medien massentauglich und der Grundstein für das digitale Marketing gelegt. Das WWW war ein großer Schritt im Zeitalter der digitalen Medienrevolution. Auf eine Patentierung oder Lizenzen wurde verzichtet und die Entwicklung damit massiv beschleunigt. Die ganze Welt konnte sich ab sofort vernetzen, austauschen, präsentieren, bewerben und online zusammenarbeiten, durch eine noch nie dagewesene gemeinsame Idee, dem World Wide Web.

Elektronische Post – Die E-Mail wird zum Massenmedium

In den späten 60er Jahren wurde vermutlich die ersten E-Mails versandt. Die erste E-Mail wie wir sie heute kennen wurde 1971 von Ray Tomlinson versendet. Die erste E-Mailadresse der Welt war tomlinson@bbntenexa. Im Jahr 1984 kamen die Systeme auch in Europa an und in den 90er Jahren wurde die E-Mail populär, erste Anbieter für kostenlose E-Mailkonten folgten im Zuge des Nutzungsansturms hinsichtlich des neuen Mailverkehrs.

Aufstieg der WEB-Browser und Internet-Suchmaschinen

Der erste Browser namens WorldWideWeb, wurde von Tim Berners-Lee veröffentlicht und später in Nexus umbenannt. Nach weiteren Entwicklungen mit einfachen Textbrowsern wuchs darum ein Markt mit einer Vielzahl an Internet-Browsern, darunter: Mosaic (Windows & Mac 1993), Netscape Navigator (1994), Internet Explorer (1995), Opera(1996), Safari (2003), Mozilla Firefox (2004), Google Chrome (2008), Microsoft Edge (2015), uvm.

Cluetrain-Manifest

Das Verhältnis von Unternehmen und ihren Kunden im Zeitalter des Internets
Eine große Vorfreude auf das, was geschehen würde, war bereits 1999 mit der Veröffentlichung des Cluetrain-Manifests entstanden. Es handelt sich um eine Reihe von 95 Thesen, in denen die Auswirkungen des Internets auf den Markt und auf die Unternehmen behandelt werden. Eine der Hauptthesen des Cluetrain-Manifests: das Netz wird zum virtuellen Ort, an dem die Mundpropaganda erneuert wird und neues Leben erhält. Die Thesen des Cluetrain-Manifests stellen eine Vorwegnahme dessen dar, was einige Jahre später mit der Geburt des Web 2.0 eintrat.

Die große Blase

Auf Websites wurden bereits sehr früh digitale Materialien bereitgestellt, die Unternehmen bisher nur in Papierform veröffentlicht hatten. Es fehlten jedoch Elemente der Interaktion sowie Werkzeuge zur detaillierten Analyse und Nutzung der Daten. Trotzdem weckte das neue Medium im Web die Goldgräberstimmung und neue Unternehmen entstanden rein durch die Postulierung einer Idee. Die Kapitalisierung dieses neuen Marktes wuchs rasant, die Risiken wurden jedoch unter den Teppich gekehrt. Neue Geschäftsmodelle lagen im Trend und ein regelrechtes Wettrennen der Start-Ups ging los. Im März 2000 platzte die „Dotcom-Blase“ der neuen Märkte (New Economy).

Google und die ersten Blogs

Die Geburt von Google 1998 ist ein wichtiger Knotenpunkt für die Entwicklung des digitalen Marketings. Die Nutzung der Suchmaschine zur Suche nach Informationen begann sich massiv zu verbreiten. Die Suchmaschine der Google-Gründer war bereits 1996 unter dem Namen BackRub online und wurde 1997 in Google umbenannt.

Zusammen mit den Suchmaschinen werden auch die ersten digitalen Tools entwickelt. Es entstehen Blogs, mit denen sich Inhalte verbreiten ließen, die sich teilweise besser als erfolgreiche Marken auf den Seiten von Suchmaschinen positionieren konnten. Für Unternehmen stellte dies zunächst eine Gefahr dar: Das Unternehmen verliert seine zentrale Rolle in der Beziehung zu den Stakeholdern, da es nicht mehr in der Lage ist, alle Nachrichten, die es betreffen, zu kontrollieren und zu verwalten.

Das Web 2.0 war geboren und der Nutzer selbst hatte eine Reihe an Werkzeugen zur Verfügung, um sich weltweit auszutauschen, seine eigene Meinung zu verbreiten und sich so von der Abhängigkeit großer Medienunternehmen zu entziehen. Das Schlüsselelement des Web 2.0 war es, Nutzer dazu zu motivieren Inhalte aktiv mitzugestalten.

Online-Werbung und Google Adwords (Heute Google Ads)

In den 2000er Jahren begann sich auch die Welt der Online-Werbung zu verändern. Google Adwords ist die Neuheit im Vergleich zur traditionellen Art der Werbung. Ziel ist es, den Nutzer nur dann zu erreichen, wenn er eine bestimmte Dienstleistung sucht oder Interesse an bestimmten Themen zeigt.

Die ersten Formen der Online-Werbung waren den bereits etablierten Werbemöglichkeiten wie z.B. Radio oder Fernsehen sehr ähnlich. Im Laufe der Zeit wurden Systeme entwickelt, die eine unerwünschte Werbebotschaft (z.B. AdBlock) von Anfang an blockierten und die Bemühungen der Werbetreibenden vergeblich machten.

Die eigentliche Revolution von Google Adwords besteht nicht nur darin, der Benutzererfahrung im Web einen Mehrwert gegeben zu haben. Google hat auch ein neues Werbe-System geschaffen, das für alle Unternehmen zugänglich ist. Früher war es so, dass nur große Unternehmen sich einen Platz im Fernsehen, in Zeitungen oder im Radio leisten konnten.

Das von Google entwickelte System basiert auf Keywords und Themen der Werbetreibenden, die von den Nutzern in Suchmaschinen eingegeben werden, dahinter findet eine automatisierte „Auktion“ statt, in der die Bieter aufeinander treffen und die jeweils beste Werbeanzeige für den einzelnen Nutzer ausgespielt wird.

Google Adwords (Google Ads) war vor diesem Hintergrund der erste Schritt zur Demokratisierung der Werbung!

Soziale Netzwerke

2008 gilt als das Jahr der Geburt der sozialen Netzwerke, das Jahr, in dem sich das, was heute noch als das soziale Leitmedium gilt, entwickelte – nämlich Facebook. Dank dieser und allen weiteren Plattformen können Menschen für sie relevante Informationen austauschen, mit ihren Lieben in Kontakt bleiben, Multimediainhalte verbreiten und Ihre Kontakte und Netzwerke erweitern.

Die von Facebook generierten Datensätze bereiten den Weg der Online-Datennutzung in sozialen Netzwerken für geschäftliche Zwecke. Unternehmen beginnen professionelle „Fan-Seiten“ zu erstellen, durch die Sie mittels organischem Traffic hohe Reichweiten erzielten, – heutzutage ist dies nur mehr durch bezahlte und gesponserte Ads-Kampagnen möglich.

Die Revolution des Mobiltelefons

Wie so oft ist es die Technologie, die große Veränderungen begünstigt und Gewohnheiten verändert. Um das Jahr 2010 gab es die nächste Revolution. Immer leistungsfähigere Mobiltelefone kamen auf den Markt, wodurch sich das Internet auf mobilen Geräten von Business-Tool der Elite zu einem Massenprodukt entwickelte. Das Smartphone begünstigt den Einsatz mobiler Internetdienste an jedem Ort und zu jeder Zeit in einem erheblichem Maße.

Neue Machtzentren entstehen: Amazon, Google, Facebook, Apple und Microsoft

Wir erleben das rasante Wachstum von Inhalten und Plattformen. Die Aufmerksamkeit des Benutzers zu erregen wird schwieriger. Digitale Inhalte werden stärker als jemals zuvor genutzt. Ein Nebeneffekt davon ist, dass so neue Machtpositionen großer Konzerne geschaffen werden, samt aller damit einhergehenden Vor- und Nachteile.

Heutzutage ist es für jedes Unternehmen schwer, an Werbung in Suchmaschinen zu denken, ohne in Google Ads zu investieren oder andere Google Dienste für die Vermarktung zu nutzen. Ebenso ist es nicht einfach eine Social Media Marketing Strategie umzusetzen, die Facebook/Instagram und Facebook-Ads ausschließt. Und genauso schwer ist es für Verbraucher auf Windows, Apple, Android oder Amazon zu verzichten.

Risiken und Chancen

Apple, Microsoft, Google, Amazon und Google werden in den kommenden Jahren eine führende Rollen spielen, auch in anderen Branchen, in denen sie bisher nicht tätig waren. Denkt man z.B. daran, dass Google begonnen hat sich für die Entwicklung von selbstfahrenden Autos zu engagieren, dann sieht man schnell in welche Richtung es gehen kann. Amazon investiert seit geraumer Zeit in die Produktion von TV-Serien und fordert dabei Giganten wie Netflix, Sky uvm. heraus. In Zukunft wächst bei Amazon wahrscheinlich auch noch das Interesse an Finanzdienstleistungen und ähnlichen Sektoren.

Die goßen Techkonzerne arbeiten jeden Tag mit Daten von Millionen von Nutzern, kombinieren neue Technologien und Algorithmen, die den Nutzern vorschlagen, was sie lesen, was sie kaufen und welche Person sie in ihren Kontaktkreis aufnehmen sollen. Was das Online-Marketing von klassischen Medien und Werbekanälen unterscheidet, ist die Möglichkeit zu einer viel umfassenderen und effektiveren Analyse von Daten.

Wie du mit Digital Marketing erfolgreich sein kannst

Abgesehen von Prognosen und der Zukunft des Web ist es für Unternehmen wichtig zu verstehen, dass Investitionen ins digitale Marketing Zeit, Erfahrung und finanzielle Ressourcen erfordern. Unternehmen, die sich entscheiden mit der Hilfe digitalen Strategien zu wachsen, sollten sich gut beraten lassen. Online Marketing kann dein Marketing konsolidieren, neue Zielgruppen erreichen und neue Chancen und Erfahrungen mit sich bringen. Trotz aller Vorteile, die sowieso bereits auf der Hand liegen, gilt es die Aufmerksamkeit bei der Implementierung der richtigen Online Marketing Prozesse auf die dafür notwendigen Budgets, inneren Einstellungen und zeitlichen Ressourcen zu legen.

Das Risiko seinen guten Ruf zu verlieren ist gegeben, wenn man nicht dazu bereit ist, in die Beziehung zu Kunden/Nutzern nachhaltig zu investieren und einen offenen Dialog auf der Grundlage von Werten wie Ethik, Respekt und Professionalität aufzubauen.

Außerdem könnte der angestrebte Weg, wenn dieser nicht entsprechend strategisch geplant wurde, sehr lange und beschwerlich werden. Eine durchdachte Strategie um eine Marke herum ist notwendig, damit diese langfristig erfolgreich digital vermarktet werden kann.

Professionalität und Kompetenz im Vordergrund

Die Arbeit im digitalen Marketing ist komplex und nicht jedem zugänglich. Die Leichtigkeit mit der heute Inhalte im Netz publiziert werden können, verleiten viele Unternehmen dazu auf eine professionelle Beratung und Betreuung zu verzichten. Projekterfahrene Online Marketer, die über das erforderliche Spezial-Knowhow und die entsprechenden Fähigkeiten verfügen, werden das Beste für dich herausholen und den gewählten Strategie-Weg fortlaufend adaptieren – denn Kurskorrekturen sind erfahrungsgemäß notwendig.

Fähigkeiten und Kompetenzen allgemeiner Natur sind eine Grundvoraussetzung für Online-Marketing-Akteure, aber es besteht ein dringender Bedarf an spezialisierten Fachkräften, die in der Lage sind proaktiv zu operieren und dadurch nicht nur einem temporären Mehrwert zu schaffen, sondern die Positionierung eines Unternehmens in der digitalen Welt weiterzuentwickeln.

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