Microcopy bedeutet die kleinen, gezielten Texte in digitalen Produkten, die Nutzer im entscheidenden Moment leiten: Button-Beschriftungen, Fehlermeldungen, Platzhalter in Formularen, kurze Hinweise, Bestätigungen, Tooltips, leere Zustände. Sie sind unscheinbar – und machen den Unterschied zwischen Abbruch und Abschluss, Frust und Flow. Microcopy übersetzt Produktlogik in klare, menschliche Sprache. Sie schafft Orientierung, reduziert Reibung, stärkt Vertrauen und erhöht ConversionDas Hauptziel einer Marketingkampagne, insbesondere im Online-Marketing, ist die sogenannte Conversion. Eine Conversion ist die Erfüllung eines gewünschten Ziels, das von der Kampagne definiert... Klicken und mehr erfahren.
Wozu Microcopy gut ist
- Erhöht Abschluss- und Aktivierungsraten, weil Nutzer die nächsten Schritte verstehen.
- Senkt Fehlerraten und Supportaufkommen durch klare Anweisungen und verständliche Fehlermeldungen.
- Stärkt Vertrauen mit transparenten Hinweisen zu Sicherheit, DatenschutzDatenschutz bezieht sich auf den Schutz personenbezogener Daten, also Informationen, die sich auf eine identifizierte oder identifizierbare natürliche Person beziehen. In unserer digitalen Welt... Klicken und mehr erfahren und KostenDefinition des Budgets Ein Budget ist eine finanzielle Planung, die die erwarteten Einnahmen und Ausgaben für einen bestimmten Zeitraum, beispielsweise ein Jahr, darstellt. Es... Klicken und mehr erfahren.
- Macht Produkte inklusiver und zugänglicher (klare Sprache, eindeutige Labels, verständliche Alternativtexte in Kontexten).
- Transportiert MarkenstimmeDefinition des Tone of Voice Der Tone of Voice (auf Deutsch Tonfall oder Markenstimme) bezeichnet den charakteristischen Sprachstil und die Art und Weise, wie... Klicken und mehr erfahren ohne zu stören – genau dort, wo Entscheidungen fallen.
Typische Einsatzorte
- Buttons und CTAs (Starten, Anmelden, Angebot anfordern)
- Formular-Labels, Platzhalter, Hilfetexte, Validierungs- und Fehlermeldungen
- Onboarding-Schritte, Tooltips, kurze Erklärungen an komplexen Stellen
- Leere Zustände (Empty States) und Ladezustände
- Bestätigungen, Status-Updates, Erfolgsmeldungen, Undo-Optionen
- Preise, Versand, Steuern, rechtliche Hinweise in Kaufprozessen
- Sicherheit und Vertrauen: „Wir speichern deine Karte nicht dauerhaft.“
Beispiele für gute Microcopy
- Statt „Senden“: „Angebot anfordern“ – sagt, was passiert.
- Fehlermeldung: „Passwort zu kurz – mindestens 12 Zeichen. Nutze eine Passphrase wie ‚BergSommer!Fahrrad‘.“
- Platzhalter: „Max Mustermann“ ist schlecht; besser: „Vollständiger Name wie im Ausweis“.
- CTADefinition des Call to Action Ein Call to Action (CTA), auf Deutsch Handlungsaufforderung, ist ein Element in Marketingmaterialien wie Webseiten, E-Mails, Anzeigen oder Social-Media-Beiträgen,... Klicken und mehr erfahren beim Checkout: „Jetzt sicher bezahlen – 30 Tage Rückgaberecht“ (Einwand vorbeugen).
- Leerer Zustand: „Noch keine Favoriten. Tipp: Klicke auf das Herz bei Produkten, um sie hier zu sammeln.“
- Upload-Hilfe: „Zieh die Datei hierher oder wähle eine PDF bis 10 MB.“
- Formularhilfe: „Keine Umsatzsteuer-ID? Lass das Feld leer.“
- Bestätigung: „Erledigt! Wir haben dir eine Bestätigung gemailt. Notfalls im SpamSpam – ein Wort, das Du vielleicht schon einmal gehört hast, aber was steckt wirklich dahinter? Im digitalen Zeitalter, in dem wir leben, ist... Klicken und mehr erfahren nachsehen.“
- Abmeldung: „Schade, dass du gehst. Deine Daten werden sofort gelöscht. Rückgängig machen? Konto reaktivieren.“
- Consent-Hinweis: „Nur für Statistiken, keine Werbung. Du kannst das später in den Einstellungen ändern.“
Prinzipien für starke Microcopy
- Klar vor clever: Verständlichkeit schlägt Wortspiel.
- Konkretheit: Sag, was passiert, wann und mit welcher Auswirkung.
- Nutzerperspektive: Beantworte implizite Fragen („Was bedeutet das für mich?“).
- Konsistenz: Gleiche Begriffe für gleiche Dinge – überall.
- Timing: Infos dort einblenden, wo sie gebraucht werden (progressive Disclosure).
- Ton und HaltungDer Begriff „Mindset“ begegnet dir vielleicht immer öfter, besonders wenn du am Aufbau deines Unternehmens arbeitest oder dein Team motivieren möchtest. Es geht dabei... Klicken und mehr erfahren: Hilfsbereit, respektvoll, nicht belehrend; Humor nur, wenn er den Weg erleichtert.
- Inklusiv und barrierearm: Einfache Sprache, klare Labels, verständliche Fehlermeldungen.
- Internationalisierbar: Platz für längere Übersetzungen einplanen, keine Wortspiele als Logikanker.
- Testbar: Hypothesen formulieren, Varianten messen, stetig verbessern.
So gehst du vor (praxisnaher Ablauf)
- Ziel klären: Welche Aktion soll der Text auslösen? Welche Sorge nimmst du?
- Nutzerfragen sammeln: „Wo bin ich? Was soll ich tun? Was passiert danach? Was kostet das?“
- Leitplanken definieren: Voice & Tone, Glossar zentraler Begriffe, Do/Don’t-Liste.
- Direkt im Interface schreiben: Länge, Umbrüche, Kontrast und Zustände mitdenken.
- Fehlerszenarien skizzieren: Leere, Fehler, Erfolg, Loading, Undo. Für alle Zustände texten.
- Rechtliches und Sicherheit frühzeitig einbinden: kurz, klar, verlinkt zu Details.
- Review mit Design/Produkt: Sind Handlungsfolgen eindeutig? Sind CTAs unverwechselbar?
- Qualitativ testen (Beobachtung, lautes Denken), dann Varianten quantitativ messen.
- Auswerten, iterieren, in Komponentenbibliothek dokumentieren.
Do’s und Don’ts
- Do: Aktive Verben („Konto erstellen“ statt „Kontoerstellung“).
- Do: UI-nahe Sprache („Speichern“ statt „Daten persistieren“).
- Do: Einwände antizipieren („Kostenlos. Kündbar jederzeit.“).
- Do: Präzise Fehlermeldungen mit Lösungsvorschlag.
- Don’t: Platzhalter als Label-Ersatz nutzen – Labels müssen sichtbar bleiben.
- Don’t: Dark PatternsStell dir vor, du besuchst eine Website und fühlst dich irgendwie dazu gedrängt, auf einen bestimmten Button zu klicken oder ein Abo abzuschließen, das... Klicken und mehr erfahren („Nur heute! Letzte Chance!“ ohne Substanz).
- Don’t: Vage CTAs („Weiter“) bei kritischen Schritten.
- Don’t: Humor in Stressmomenten (Zahlung, Fehler) erzwingen.
Welche Metriken zeigen Wirkung?
- Conversion-Rate pro Schritt und Gesamtabschluss
- Fehlerrate und Abbrüche je Feld/Seite
- Time-to-Complete und Time-to-First-Action
- Rückfragen/Support-Tickets zu spezifischen Schritten
- Aktivierungs- und Retentionsraten nach Onboarding
- Qualitatives Feedback in Tests und offenen Antworten
Häufige Stolpersteine
- Wortwitze statt Orientierung – nett, aber nicht hilfreich.
- Zu generische Fehlermeldungen („Ungültig“) ohne Lösung.
- Inkonsistente Begriffe („Warenkorb“ vs. „Einkaufstasche“).
- Zu späte Informationen (Versandkosten erst im letzten Schritt).
- Platzmangel unterschätzt – Text bricht, Bedeutung verliert sich.
- Nur positive Pfade texten, Edge Cases vergessen.
- Übersetzungen erst am Ende – Strings passen nicht ins Layout.
Häufige Fragen
Was bedeutet Microcopy genau?
Microcopy sind kurze, kontextnahe Texte in Interfaces, die Entscheidungen erleichtern und Fehler vermeiden: Button-Texte, Fehlermeldungen, Hilfehinweise, Tooltips, Bestätigungen, leere Zustände. Sie wirken wie Wegweiser – klein, aber entscheidend für Orientierung, Vertrauen und Conversion.
Wie unterscheidet sich Microcopy von UX Writing und Marketing-Text?
Microcopy ist Teil von UXUser Experience (auch UX, Benutzererfahrung, Benutzererlebnis) beschreibt das gesamte Erlebnis, das ein Nutzer bei der Interaktion mit einer Softwareanwendung, Webseite, Produkt oder Dienstleistung hat.... Klicken und mehr erfahren Writing, aber noch punktgenauer: Sie sitzt direkt an Interaktionen und steuert Verhalten. Marketing-Text verkauft Nutzen auf Landingpages oder in Kampagnen. Microcopy führt durch die Anwendung: konkret, knapp, ohne SlogansDefinition des Slogans Ein Slogan (auch Motto oder Slogans) ist ein prägnantes Motto einer Marke oder eines Produkts, das das Versprechen, die Identität oder... Klicken und mehr erfahren. Wenn Marketing inspiriert, sorgt Microcopy dafür, dass Nutzer ans Ziel kommen.
Welche Wirkung hat Microcopy auf Conversion und Umsatz?
Klarere CTAs, verständliche Formularhilfen und vertrauensbildende Hinweise erhöhen Abschlussraten messbar. Oft reichen kleine Änderungen: Ein CTA, der das Ergebnis benennt („Jetzt Angebot erhalten“), kann mehr Klicks bringen als „Absenden“. Verständliche Fehlermeldungen reduzieren Abbrüche. Transparenz zu Kosten und Sicherheitsaspekten baut Hürden ab – besonders in Checkout und Registrierung.
Wie schreibe ich gute Microcopy für Formulare?
Schreibe Labels eindeutig, nicht nur Platzhalter. Nenne das Format („TT.MM.JJJJ“), gib Beispiele („example@domain.de“) und biete Hilfe nur dort, wo Unsicherheit entsteht. Validierung in Echtzeit, Fehlermeldungen mit Lösung („Mindestens 12 Zeichen, 1 Zahl“). Unnötige Felder weglassen oder optional kennzeichnen. Erkläre, warum du sensible Daten brauchst („Für Rückfragen zu deiner Bestellung“).
Was sind starke Call-to-Action-Formulierungen?
Sie benennen das Ergebnis und reduzieren Risiko. Beispiele: „Kostenlos testen – keine Karte nötig“, „Demo anfordern“, „Sicher bezahlen“, „Download starten“. Vermeide vage Wörter wie „Weiter“. Wenn der Schritt kritisch ist, sag, was folgt: „Adresse eingeben – Versandkosten berechnen“.
Wie klinge ich menschlich, ohne unseriös zu wirken?
Schreibe, wie du sprechen würdest – höflich, direkt, ohne Jargon. Humor nur dort, wo er Stress nicht erhöht (z.B. leere Zustände). In Fehlern: ruhig, lösungsorientiert, keine Schuldzuweisungen. In Zahlungen: sachlich, sicherheitsbetont. Wenn du unsicher bist, lies den Text laut – stolperst du, ist er zu verkünstelt.
Wie teste ich Microcopy effizient?
Starte klein: Formuliere eine Hypothese („Klarerer CTA senkt Abbrüche im Schritt 2″). Teste Varianten mit Nutzerbeobachtung (verstehen sie den nächsten Schritt?) und messe harte Kennzahlen wie Fehlerrate, Klickrate, Abbrüche pro Feld. Fokussiere auf die Engstellen des Funnels. Tests sollten sich auf konkrete Entscheidungen beziehen, nicht auf allgemeine Sympathie.
Was hat Microcopy mit Barrierefreiheit zu tun?
Sehr viel. Klar benannte Labels, logische Reihenfolgen und verständliche Fehlermeldungen verbessern Orientierung für alle. Schreibe beschreibend („Datei hochladen“) statt nur Symbolen zu vertrauen. Verzichte auf reine Farbcodes („rote Felder sind Pflicht“), benenne Zustände explizit. Einfache Sprache hilft, genauso wie ausreichend Abstand, gute Lesbarkeit und klare Fokuszustände – Text und Design arbeiten zusammen.
Wie berücksichtige ich Lokalisierung und Internationalisierung?
Plane längere Übersetzungen ein (besonders bei Buttons). Vermeide Wortspiele als Logikträger. Datums-, Zeit- und Zahlenformate lokal denken. Rechtliche Hinweise landesspezifisch prüfen. Schlüsselbegriffe in einem Glossar festhalten und in allen Sprachen konsistent verwenden. Schreibe so, dass du später nicht jeden Screen umbauen musst.
Wie lang darf Microcopy sein?
So kurz wie möglich, so lang wie nötig. Button: 1-3 Wörter. Hilfetext: 1-2 Sätze. Fehlermeldung: Problem + Lösung in einem Satz. In Checkout oder Datenschutz-Hinweisen kann ein zweiter Satz Vertrauen schaffen, wenn er eine echte Sorge adressiert („Kosten siehst du vor dem Bezahlen“).
Wie gehe ich mit rechtlichen Hinweisen um, ohne zu überfrachten?
Trenne Kernaussage und Details: kurze, klare Hauptbotschaft („Kündbar monatlich“), Details über Link („Mehr erfahren“). Verwende verständliche Sprache statt Juristendeutsch, sofern rechtlich zulässig. Platzierung nahe am relevanten Element (z.B. Preis, Checkbox) – nicht am Seitenende verstecken.
Was sind typische Fehler, die ich vermeiden sollte?
Vage CTAs („Weiter“), generische Fehlermeldungen („Ungültig“), Platzhalter statt Labels, zu späte Kosteninfos, Inkonsistenzen („Login“ vs. „Anmeldung“), Humor in Stressmomenten, Dark Patterns und fehlende Edge-Case-Texte (z.B. leere Listen). Außerdem: Texte nicht im Layout testen – außerhalb des UI klingt vieles besser, als es performt.
Funktioniert Microcopy im B2B anders als im B2C?
Der Kern bleibt: Klarheit, Relevanz, Timing. B2BDefinition von B2B B2B (Business to Business, Business-to-Business) ist ein Akronym, das sich auf Geschäftsbeziehungen zwischen Unternehmen oder Organisationen bezieht. Im Gegensatz zum B2C-Modell... Klicken und mehr erfahren hat oft komplexere Prozesse, mehrere Rollen und Fachbegriffe. Schreibe präzise, aber vermeide Insiderjargon, wenn er nicht nötig ist. Betone Auswirkungen auf das Team („Änderungen gelten für alle Mitglieder“). Transparenz zu Berechtigungen, Sicherheit und Audit-Logs ist wichtiger als Marketing-Tonalität.
Wie dokumentiere ich Microcopy nachhaltig im Team?
Lege ein schlankes Vokabular fest (Begriffe, Ton, Beispiele), dokumentiere Texte an Komponenten (Button, Input, Fehlermeldung) und halte Varianten mit Einsatzregeln fest. Notiere rationale Gründe („CTA nennt Ergebnis, nicht Aktion“). So bleibt die Sprache konsistent, auch wenn mehrere Menschen schreiben.
Hast du eine einfache Checkliste vor dem Livegang?
Ja: 1) Versteht man die nächste Aktion ohne Kontext? 2) Nennt der CTA das Ergebnis? 3) Gibt es Hilfe nur dort, wo sie gebraucht wird? 4) Sind Fehlertexte lösungsorientiert? 5) Sind Kosten, Lieferzeiten, Widerruf klar? 6) Passen Texte auf kleinen Screens? 7) Funktionieren Übersetzungen? 8) Stimmen Begriffe über alle Screens hinweg? 9) Ist der Ton situativ angemessen? 10) Ist die Wirkung messbar hinterlegt?
Fazit und Empfehlung
Microcopy ist die unscheinbare Stellschraube, die Nutzerführung, Vertrauen und Conversion gleichzeitig verbessert. Starte dort, wo es wehtut: Formulare, Checkout, Onboarding. Schreibe konkret, teste gezielt, dokumentiere, iteriere. Wenn dir intern Zeit oder Sparringspartner fehlen, arbeite mit erfahrenen UX-Textern zusammen – ein kleiner Eingriff am Text zahlt sich oft größer aus als ein großes Redesign. Berger+Team unterstützt dich gern pragmatisch bei Sprache, Struktur und Wirkung – wichtig ist, dass dein Produkt am Ende klarer spricht als gestern.